2018/002

Zuständigkeitsstreit iZm der Überprüfung einer Barabfindung nach dem GesAusG – OLG Innsbruck 3 R 122/12a

Im Firmenbuch des Landesgerichtes Feldkirch ist die S** M** B** AG mit dem Sitz in G** eingetragen. Deren Grundkapital in Höhe von € 8.750.000 ist in 1.200.000 Stückaktien zerlegt.
Im Firmenbuch des Landesgerichtes Innsbruck ist die V** B** AG mit dem Sitz in Innsbruck registriert. Diese Gesellschaft war Hauptaktionärin der S** M** B** AG.

In der 18. ordentlichen Hauptversammlung der S** M** B** AG vom 11.4.2012 wurden die Minderheitsaktionäre gem den Bestimmungen des GesAusG gegen Gewährung einer Barabfindung in Höhe von € 26,-- pro Stückaktie aus der Gesellschaft ausgeschlossen, wodurch die V** B** AG Alleinaktionärin der Gesellschaft wurde. Die Eintragung des Ausschlusses der Minderheitsaktionäre im Firmenbuch des Landesgerichtes Feldkirch erfolgte am 16.5.2012.

Am 14.6.2012 beantragte der Minderheitsaktionär R** B** beim LG Feldkirch die Überprüfung des Barabfindungsangebotes; am 15.6.2012 langte ein weiterer Antrag der Minderheitsaktionäre B**, F** und F** beim LG Feldkirch ein.

Mit Beschluss vom 25.6.2012 erklärte sich das LG Feldkirch als zur Entscheidung über diese Anträge örtlich unzuständig und überwies die Anträge gem § 44 JN an das – nach dessen Ansicht – örtlich zuständige LG Innsbruck.

Begründet wurde das im Wesentlichen damit, dass gem §§ 6 Abs 2 GesAusG iVm 225c Abs 1 und 2 AktG jeder Aktionär einen Anspruch gegen den Hauptgesellschafter auf Ausgleich durch bare Zuzahlung habe. Hauptgesellschafter sei die im Firmenbuch des LG Innsbruck eingetragene V** B** AG mit Sitz in Innsbruck. Die Ansprüche der Aktionäre seien daher gegen diese Gesellschaft zu richten, woraus sich gem § 120 Abs 7 JN die örtliche Unzuständigkeit des LG Feldkirch ergebe. Die örtliche Unzuständigkeit sei von Amts wegen wahrzunehmen und die Rechtssache an das örtlich zuständige Gericht gem § 44 JN zu überweisen.

Das LG Innsbruck lehnte die Übernahme der Zuständigkeit zur Entscheidung über die Anträge auf Überprüfung der Barabfindung gem §§ 6 Abs 2 GesAusG iVm 225c ff AktG ab und erklärte sich zur Entscheidung darüber als unzuständig, und zwar mit folgender Begründung:

 

Melden Sie sich an, um weiterzulesen:

 

Registrieren Sie sich, falls Sie noch kein Konto bei iusmaps haben:

  • Name

  • Passwort

  • reCAPTCHA

  • Hiermit akzeptiere ich die AGB
  • Ich habe die Datenschutzhinweise zur Kenntnis genommen